Treffen mit einem Arbeitskollegen/Vorgesetzten

Veröffentlicht am 7. Juni 2025 um 14:39

Bevor wir weggefahren sind, habe ich mich gestern noch mit einem ganz lieben Arbeitskollegen getroffen. Na ja, eigentlich war es ja mein Vorgesetzter. Ihm ist das alles so nahegegangen, dass er mich mal wieder sehen wollte, mit mir persönlich reden wollte. Darüber habe ich mich riesig gefreut.

Und natürlich wollte ich einfach auch mal wieder wissen, was alles so läuft im Moment. Die Kurzfassung: Nichts - die Stimmung ist schlecht und wer einen neuen Job hat, der geht. Das hört sich wirklich nicht gut an und vielleicht ist es ja ganz gut, dass es mich auch getroffen hat.

Und jetzt die Langfassung: Die ganze Firma ist irgendwie immer noch in Schockstarre. Niemand kann glauben, dass tatsächlich über 70 Kollegen entlassen wurden. Und jeder fragt sich eigentlich: "Bin ich der nächste?"- Oberflächlich versucht man zwar einen auf "Business as usual" und "the show must go on" zu machen, doch wenn man nachfragt ist jeder frustiert, verunsichert, enttäuscht.

Mein anderer Chef - die Worte Chef, Vorgesetzter oder was es sonst noch gibt, trifft es einfach nicht wirklich, wir waren einfach alle Kollegen - hat ebenfalls gekündigt. (Angeblicher) O-Ton: "Ich habe keinen Bock mehr auf die ganze Scheisse!". Da er noch Urlaub und Überstunden hatte, ist er bereits weg. Was soll  ich sagen? Wundert mich nicht. Er hat lange genug den Kopf hingehalten und vieles mitgemacht. Was er jetzt macht? Er ist von meinem vorletzten Chef abgeworben worden. Der hat ihn mit Handkuss genommen. Gut so. Habe gleich mal gefragt, ob sie nicht noch eine pfiffige Assistentin benötigen.

Die Academy steht auf dem Prüfstand - stand sie schon immer - und wird sehr wahrscheinlich früher und später - mehr früher - aufgelöst werden. Angeblich ist sie nicht profitabel (nein, natürlich nicht. Dafür hätte man eine Kostenstellenrechnung machen müssen - also eine interne Verrechnung und nicht nur auf die Einnahmen von Kunden und Partnern schauen). Und das bisschen Schulung für die (wenigen) neuen Mitarbeiter, kann man ja intern organisieren. Das hat man vor Gründung der Academy gemacht und hat einfach gemerkt, dass es dann keinen Standard und keine durchgehend gleiche Einarbeitung/Schulung gibt. Die Academy gibt es noch, aber nun ist auch der Leiter auf der Suche. Auch ihm macht die Arbeit keinen Spass mehr.

Das ist echt traurig zu hören. Richtig traurig. Was für eine tolle Firma waren wir mal? Doch durch die Kündigungswelle und den Umgang mit uns Mitarbeitern hat sich die gesamte Firmenkultur geändert. Firmenwerte wurden über Bord geworfen und es werden ganz sicher noch weitere Mitarbeiter kündigen.

Um ganz ehrlich zu sein: Da bin ich echt froh, dass ich nicht mehr dort bin. Egal, wie es bei mir weitergeht und ob ich einen neuen Job finde. So macht das Arbeiten keinen Spass mehr.

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare.