Seit drei Wochen arbeite ich nun richtig, also fünf Tage die Woche, acht Stunden pro Tag. Immer wieder merke ich, dass die Einarbeitung schnell gehen musste und im Grossen und Ganzen oberflächlich war. Jeden Tag läuft mir was anderes über den Weg, was wir nicht besprochen haben. Klar, kann ich sie jederzeit fragen und sie antwortet auch immer gleich, aber diesen Support möchte ich so langsam nicht mehr in Anspruch nehmen. Und so langsam komme ich zu Fragen, über die sie sich noch nie Gedanken gemacht hat oder mit Dingen, die vor ihrer Zeit waren. 

Heute ist mein letzter freier Tag, dann ist meine Freistellung (Garden Leave) vorbei. Ab morgen habe ich ganz offiziell einen neuen Arbeitgeber. 

Ab dem 1. August fange ich ja offiziell meine neue Stelle an. Und da meine Vorgängerin nur noch im Juli (eingeschränkt) da ist, habe ich angeboten, schon im Juli zur Einarbeitung zu beginnen. Eigentlich dachte ich, dass wir 3 ganze Wochen haben, doch nun sind es nur vereinzelte Termine, die ich mit der Kollegin habe.

Plötzlich kam in die WhatsApp-Gruppe wieder Bewegung. Was ist passiert? Ich traue meinen Augen nicht. Meine alte Firma wurde verkauft. Verkauft an einen unserer Versicherungs-Kunden. So ergibt das alles plötzlich wieder Sinn. Die (Kranken-)Versicherung wollte ganz sicher nicht, den ganzen Sachversicherungsballast dabei haben. Und schon gar nicht aus Deutschland. Deshalb war es fast unumgänglich, dass der Bereich Sachversicherung abgegeben, bzw. aufgegeben wird. Klar. Und das war sicherlich von ganz langer Hand geplant - so eine "Übernahme" geschieht nicht aus dem heiteren Himmel, aus einer Laune heraus.

Heute habe ich die Kündigung weggeschickt. Eigentlich bin ich ja auf Ende Oktober gekündigt. In meinem Abwicklungsvertrag ist aber die Möglichkeit vorgesehen, dass ich früher aus dem Arbeitsverhältnis rauskomme. Dazu muss ich kündigen. In dem Fall bekomme ich das restliche Gehalt bis Oktober zusammen mit der Abfinung zum Monatsende ausbezahlt.

Ja, ihr lest richtig. Ich hab den Job! Schon als wir in Berlin waren, habe ich den Anruf bekommen, dass sie sich für mich entschieden haben. Dann haben wir uns nochmals getroffen, um die Vertragsdetails zu besprechen und gestern habe ich den Vertrag unterschrieben. Ich kann es gar nicht glauben.

Bis in die Puppen ausschlafen, ewig frühstücken und dann auf der Terrasse liegen, ein Buch lesen und dazu noch einen Apérol Spritz trinken und abends dann Party machen. So oder ähnlich stellen sich viele Menschen das Leben vor, wenn man keine Arbeit hat. Doch ist das wirklich so? 

Ich kann es echt nicht glauben. Ich habe mich gestern oder vorgestern auf eine Stelle beworben und heute schon kam eine Einladung zum Gespräch ins Haus geflattert. Eigentlich für Freitag - ja so schnell - aber da sind wir schon unterwegs nach Berlin.

Ich habe es ja schon im letzten Beitrag geschrieben - es wird eine weitere Kündigungswelle erwartet. Heute hat sie begonnen. Bereits gestern kam die Info in der WhatsApp Gruppe, dass heute Mitarbeiterinfo sein soll. Das war kein gutes Zeichen und es hat sich bewahrheitet - heute gab es geschätzt nochmals 5 - 10 Kündigungen - Querbeet.

Schon seit letzter Woche wurde in der WhatsApp-Gruppe gemunkelt, dass es im Juli eine zweite Kündigungswelle geben solle. Auf solche Gerüchte gebe ich normalerweise nicht viel. Doch gestern ging es dann wieder ab in der Gruppe - 3 neue Kündigungen sind dazu gekommen. Ein Consultant, der inzwischen eigentlich wieder einen Kundeneinsatz hat und somit billable - verrechenbar - ist. Und zwei langjährige Kollegen aus dem Entwicklungsumfeld. Ich kann es echt ncht glauben. Anscheinend hat man dann fast vergessen, einen Kollegen, der gekündigt werden sollte, darüber zu informieren. Wie peinlich ist das denn?

Ich habe es getan - mein erstes Anschreiben mit ChatGPT. Und ich bin total begeistert. Was habe ich getan? Ich habe mein (schlampig) vorformuliertes Anschreiben zusammen mit der Stellenbeschreibung in ChatGPT gegeben und um einen Vorschlag gebeten. Der kam dann auch prompt. Mit super Formulierungsvorschlägen und genau meinem Tonfall: Ein bisschen frech und fordernd und selbstbewusst. Manche Formulierungen haben mir noch nicht so ganz gefallen, da habe ich um Ideen gebeten und die kamen prompt. Hammer. Gebraucht habe ich etwas länger wie sonst, aber es hat Spass gemacht und mir gefällt das jetzt viel viel besser.

Ich kann es echt nicht glauben: Gerade hat eine Personalerin angerufen und mich zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Gespräch Nummer 2. Ich glaub es echt nicht. Das kurze Gespräch war total locker und angenehm. Ich kann es echt nicht glauben. Das ist echt Balsam für die Seele. Auch eine Stelle als Assistentin der Geschäftsführung. Ich denke, das wird einfach meine Zukunft sein - da werde ich die besten Chancen haben.